EdgarSnow hat geschrieben: Mi 17. Mär 2021, 22:14
Da aber Taiwan an die Republik China zurückgegeben wurde, wäre der Anspruch je nach Wiedervereinigungsform rechtlich unstrittig, oder? Ich habe mir auf jeden Fall so eine einzelne, elektrische Kochplatte besorgt für dieses "Fondue" da oben.
Es gibt sehr gute Gründe diese "Zurückgabe" als illegitim zu betrachten.
Hier nur einige der wichtigsten - für mich alles in allem überzeugenden - zahlreichen Argumente:
- Die Kairoer Erklärung (1943) war ein Kommuniqué der Alliierten, weder unterzeichnet noch ein rechtlich bindender Vertrag (nur der könnte eine Souveränität übertragen)
- Die Potsdamer Erklärung beschränkte die Kapitulation Japans auch nur zeitlich.
- Taiwan war rechtlich vor dem Nachkriegs-Friedensvertrag von San Francisco (April 1952), Teil Japans.
Die Ansprüche der Rückübertragung durch die R China 1949 waren somit legal gar nicht möglich.
Die Taiwanfrage ist nach wie vor umstritten. Das wird sicher niemand bestreiten.
De facto ist Taiwan jedoch eigenständig. Zu Taiwan-Konflikt gibt es eine Unmenge Literatur
(man muss dafür nicht Mandarin lesen können ...

)
Fakt ist, dass die VR China es geschafft hat, Taiwan aus der UN zu vertreiben und es kaum noch ein Land gibt, welches diplomatische Beziehungen zu Taiwan unterhält. Das ist nmM ein Einknicken vor der wirtschaftlichen Macht eines mehr als fragwürdigen Regimes.
Wenn man sich vor Augen hält, wie die VRC mit ihren eigenen Leuten umgeht (Orwell's Phantasie ist dagegen nur infantil zu nennen aber wir bewegen uns ja mittlerweile auch in diese Richtung), wie Hongkong entgegen aller füheren Zusagen Pekings behandelt wird, muss man für Taiwan Schlimmes befürchten.
Gruß Axel