
(1) Dafür, dass zwei bewegliche Reiterarmeen gegeneinander antraten, war das Schlachtfeld ungewöhnlich eng. Rainer war Verteidiger und legte einen kleinen und einen mittelgroßen bewaldeten Hügel (Difficult Going), ich war Angreifer und legte zwei kleine matschige Flecken (Rough Going). Als Verteidiger mussten die Awaren zuerst Aufstellung beziehen. Rainer platzierte sein Infanteriekommando auf seinem rechten Flügel in dem kleinen bewaldeten Hügel, sein mächtiges Reiterkommando, unter anderem mit Gepiden (Irr Kn (F)), stellte er ins Zentrum, und das zweite Reiterkommando nahm auf dem linken Flügel Aufstellung. Die Byzantiner formierten sich direkt gegenüber, und zwar in einer ähnlichen (spiegelbildlichen) Konstellation: Das Infanteriekommando bestehend aus Skoutatoi (Bd (I)), Psiloi (Ps (O)) und wenigen Isaurern (Ax (I)) stellte ich auf meinem linken Flügel in das matschige Gelände, im Zentrum nahm mein schweres Reiterkommando mit den Boukellarioi (Cv (S)) und Kavallarioi (LH (S)) Aufstellung, rechts davon, zwischen Zentrum und dem großen Waldhügel, platzierte ich mein leichtes Reiterkommando, das aus LH (S) und wenigen LH (O) bestand.
Aufgrund der Enge des Schlachtfelds wurde - für bewegliche Armeen unüblich - nicht viel manövriert, sondern beide Armeen trafen recht frontal aufeinander, was, aufgrund ihrer leichten qualitativen Unterlegenheit bei den Reitern, nicht günstig für meine Byzantiner war. Trotzdem sah ich (nicht zuletzt wegen des matschigen Geländes in meinem Rücken) keine praktikable Möglichkeit, meine Unterlegenheit durch Manöverbewegungen auszugleichen. Stattdessen war mein Plan simpel: Langsam und geschlossen mit den beiden berittenen Kommandos vorzurücken, zugleich sollten die Skoutatoi (Bd (I)) so Stellung beziehen, dass sie, sobald das zentrale Reiterkommando der Awaren vorrückt, diesem mit einem Rechtsschwenk in die Flanke fallen können. Die Psiloi und Isaurer sollten letztere Bewegung gegen die gegenüber aufgestellten awarischen Fußtruppen absichern. Die Parole lautete also: "Augen zu und durch!"
(2) Unter diesen Prämissen begann die Schlacht. Die Awaren blieben in der ersten Phase recht regungslos (teilweise wegen mangelnder PIPs - sie hatten bei einem Aufeinandertreffen in der gegebenen Konstellation allerdings auch Vorteile auf ihrer Seite und daher keinen Grund für Hektik) und formierten lediglich die Reiterei ihres linken Flügels in eine Linie, um sie den byzantinischen Reitern gegenüberstellen zu können. Außerdem zogen sie Teile der leichten Reiterei aus dem Zentrum auf diesen linken Flügel als Verstärkung ab. Wie geplant, schwenkte ich mit den Skoutatoi nach rechts ein und ließ die beiden Reiterkommandos auf ganzer Linie vorrücken (im Zentrum etwas langsamer, als auf dem rechten Flügel, da diese Bewegung mit derjenigen der Skoutatoi zu koordinieren war). Gleichzeitig bewegte sich der (leichtbewaffnete) Rest meiner Infanterie auf dem äußersten linken Flügel ebenfalls nach vorne.
(3) In dieser Phase begann die awarische Reiterei ihren langsamen Vormarsch, während derjenige der Byzantiner vorerst (planmäßig) zum Stillstand gekommen war. Von der awarischen Infanterie rückten wegen PIP-Mangels glücklicherweise lediglich die Leichtbewaffneten ganz außen vor, während die Slawen (Irr Ax (O)) auf dem bewaldeten Hügel verblieben. Gegen die potentielle Bedrohung durch die awarische Infanterie formierte ich meine Psiloi und Isaurer in einer langen Linie, dabei wohl wissend, dass diese auf lange Sicht ihrem Gegner unterlegen sind - deshalb sollte auf diesem Flügel generell eher auf Zeit gespielt werden. Die Entscheidung sollte im Zentrum fallen: Dafür haben die Skoutatoi jetzt Stellung bezogen, um der zentralen awarischen Reiterei in deren rechte Flanke fallen zu können - leider war der Raum aber zu eng, um die lange Skoutatoi-Kolonne vorteilhaft auffächern zu können. Trotzdem entwickelte sich für die Byzantiner in dieser Phase noch alles weitgehend nach Plan, so fragwürdig der auch sein mochte...
(4) Kurz darauf kam es zu ersten Kämpfen. Ganz außen, auf meinem linken Flügel, wurden die Isaurer attackiert, konnten die unterlegenen Angreifer (Ps (I)) aber vernichten. Wichtiger ist der Kampf im Zentrum: Hier trafen Teile der beiden Reiterkommandos erstmalig aufeinander. Die byzantinischen Boukellarioi (Cv (S)) mussten sich insbesondere vor den gepanzerten Gepiden (Irr Kn (F)) in Acht nehmen; insofern war es vorteilhaft für die Byzantiner, dass ihre Kavallerie durch eine vorgelagerte Reihe leichter Reiterei abgeschirmt war. Die Awaren verloren eine Einheit leichter Reiterei, ansonsten war dieser erste Kampf noch entscheidungslos. Die byzantinischen Skoutatoi konnten sich ein wenig auffächern und sich somit insbesondere gegen die potentielle Gefahr eines Angriffs von awarischen Fußtruppen gegen ihre linke Flanke absichern, waren aber erst einmal blockiert durch den klugen Angriff einer Einheit awarischer leichter Reiterei (roter Kreis). Zugleich haben die Slawen den bewaldeten Hügel fast geschlossen verlassen und stürmten nun direkt auf die byzantinischen Psiloi zu, während das Reiterkommando des linken Flügels der Awaren soweit an die gegenüber aufgestellten byzantinischen Reihen leichter Reiterei vorgerückt war, dass beide Kontrahenten in Schlagdistanz waren.
(5) Die Endphase der Schlacht zeigte innerhalb kürzester Zeit dramatische Wendungen.

Aus Zeitgründen musste die Schlacht an dieser spannendsten Stelle abgebrochen werden

Fragen, die niemals beantwortet werden, denn beide Generäle einigten sich auf ein Unentschieden und zogen ihre Armeen vom blutgetränkten Schlachtfeld ab - bereit für die nächste, dann hoffentlich entscheidende Begegnung!
