Es müssen ja nur 2 Wagen nebeneinander fahren, und schon verkürzt sich die Kolonne auf 7,5km, bei mehreren Wagen nebeneinander entsprechend kürzer (WENN es das Gelände zulässt, aber wir wissen ja schon, dass das infrage kommende Gelände eher karg war (im Teutoburger Wald ginge das natürlich nicht
)). Angenommen, jeder Wagen ist 2m breit, mit 1m Abstand dazwischen macht das eine Breite von 5m. Die römischen Legionäre sind standardmäßig zu sechst nebeneinander marschiert, angenommen jeder benötigt 1m Platz, wären das 6m. Das käme also hin. Ich glaube nicht, dass die Wagen alle brav im Gänsemarsch unterwegs waren, schon allein, weil es schnellere Wagen gab und langsamere, einige haben überholt, einige blieben wegen defekt zurück etc. Auch ließe sich eine 15km lange Kolonne schwerer verteidigen. Ich könnte mir zudem vorstellen, dass das auch eine Frage des sozialen Prestiges war - die Luxuskarossen und Sportwagen waren schneller am Lagerplatz, die Nachzügler treffen halt später ein, vielleicht wird der Lagerkreis hinten erst geschlossen, wenn die Schlacht vorne schon fast beginnt?
Auch kann ich mir unschwer vorstellen, dass einige ihre Wagen, auf dem sie immerhin ihr Hab und Gut transportierten, als Flankenschutz in der Ebene aufstellen, also ich hätte meinen Wagen dafür nicht zur Verfügung gestellt, und ich bin mir unsicher, wieviel Gewalt Fritigern über die einzelnen Mitglieder seines Haufens hatte.
Wenn Ammianus Marcellinus 2 mal in 2 Schlachten explizit von einem einzigen großen Wagenlager spricht und die anderen Wagen unerwähnt lässt, dann haben sie entweder nicht existiert oder sie waren so unbedeutend, dass es egal ist. Der Mann gilt in der Forschung als sehr (sogar ungewöhnlich) zuverlässig und neutral berichtend, außerdem war er Soldat und hatte militärische Kenntnisse, und da bin ich (
noch - mal gucken, wann mein Osprey kommt ...
) nicht bereit, seine Aussage einfach über den Haufen zu werfen.....
Man könnte auch mal gucken, wie es bei anderen nomadischen Völkern (und das waren die Goten ja faktisch, seit sie die Donau überquert hatten), die Wagenlager gebildet haben, ablief.....
Die Idee, Valens als Inert-General aufzustellen, gefällt mir. Das würde ganz gut die Koordinierungsprobleme, die es auf Seiten der Römer offenbar bei Aufmarsch und Bewegung gab, widergeben. Irgendein Handicap brauchen die Römer, zumal, falls wir uns gegen die -1TF-Modifikation wegen Erschöpfung entscheiden.
Ich plädiere auch dafür, dass der Zeitpunkt des Eintreffens der gotischen Reiterverbände mittels Würfeln verunsichert werden sollte. Aber ich denke auch, es sollte sichergestellt werden, DASS sie auf jeden Fall eintreffen und es sollte auch nicht ZU spät sein, sonst werden die realen Bedingungen der Schlacht tatsächlich zu sehr verzerrt.
Ich finde, mit Inert-Handicap für die Römer und später eintreffender Reiterei für die Goten hätten wir doch zwei Ansätze, die das Spiel trotz der historischen Vorgaben spannend gestalten