Hi Fritz,
am besten lässt sich das zeigen … zum Beispiel auf der Novembertristesse.
Für Dich ist das ja keine Entfernung bis Erzhausen
Da könnte man jetzt einen Roman verfassen …
Maßstäbe: Beide Spiele können mit allen Maßstäben bis 28mm problemlos gespielt werden.
Es wird aber national wie international überwiegend in 15/18mm gespielt.
Hersteller gibt es für diesen Maßstab jede Menge: die wichtigsten (weil umfangreiche Sortimente) sind ESSEX, Donnington Miniatures, Irregular Miniatures, Museum Miniatures, Legio Heroica Xyston, Baueda, Mirliton, Magister Militum und Black Hat Miniatures. (die Liste ist nicht vollständig). Alleine die Hersteller-Angebote rechtfertigen einen eigenen Thread.
Beide Systeme sind historische TT und decken den Zeitraum von 3000 BC bis 1515 AD ab.
Also grob bis zur Einführung der ersten Feuerwaffen (wenn man von den Chinesen absieht, die ja schon viel früher mit Raketen um sich geballert haben).
Zur Geschichte: DBA ist der kleine Bruder von DBM, welches von DBMM abgelöst wurde. De Bellis Antiquitatis (DBA) ist 1990 von Phil Barker entwickelt worden als ein einfaches Einsteigerspiel für historische Tabletops. 1993 brachten er und Richard Bodley Scott De Bellis Multitudinis (DBM) heraus.
Beide sind Weiterentwicklungen der Wargame Research Group-Regeln, die in sieben Versionen erschienen sind.
DIe 6. (wie sie von Liebhabern genannt wird) erfreut sich nach wie vor einer kleinen Spielerschar, die immer noch Turniere spielen. Scott und Barker konnten sich irgendwann nicht über die Weiterentwicklung von DBM einigen und trennten sich schließlich.
Phil Barker entwickelte dann De Bellis Magistrorum Militum (DBMM), welches 2007 auf den Markt kam. Mittlerweile sind wir hier bei der Version 2.1 angekommen.
Hier mal die Info aus dem Flyer, den ich auf dem letzten RMM verteilt hatte:
DBMM
ist ein Tabletopspiel für realitätsnahe Simulationen antiker Schlachten, in dem die Spieler die Fähigkeiten eines wahrhaftigen Generals demonstrieren müssen und nicht die eines Buchhalters. Eine Partie vermittelt den Eindruck einer realen Schlacht.
Das Spielsystem belohnt taktische Initiative und aggressives Vorgehen.
Es verlangt von den Spielern einen Plan und den klugen Einsatz von Reserven.
Ein guter Plan nutzt das Gelände, das Wetter, Unterschiede zwischen den Truppen der beteiligten Armeen und die eigene Einschätzung des wahrscheinlichen Verhaltens des Gegners, um ihn zu täuschen und in eine ungünstige Lage zu versetzen.
Das Spiel umfasst ein Regelbuch und 4 Armeenbücher mit mehr als 300 Listen von Armeen aus der ganzen Welt.
• Figurenbedarf: 30 bis 400 je nach Armeegröße
• Spieldauer: 1,5 bis 5 Stunden je nach Armeegröße
• Spielutensilien: 6-seitige Würfel & Messband
Einfaches Befehlssystem
Ein echter Befehlshaber konnte sehen, ob eine Formation den Gegner zurückdrängte, Boden preisgab oder aufgelöst und voller Angst nach hinten auseinander jagte. Das sind die Informationen, die die Regeln zur Verfügung stellen.
Buchführung oder Spielmarker sind nicht notwendig.
Elemente
- sind die Spielsteine, mit denen Bewegungen und Kämpfe ausgeführt werden
- stellen die kleinsten Truppenkörper dar, die befehligt werden konnten
- bilden temporäre Gruppen und gehören immer genau zu einem Kommando
Truppen
sind in erster Linie nach Typ, Kampfweise, Qualität und Kontrollierbarkeit eingeteilt und nicht nach ihren Waffen und Rüstungen.
Qualität
ist die weitere Unterteilung innerhalb eines jeden Typs. Sie spiegelt erkennbare Wirkungsgrade statt Ansehen und Titel wider.
Kampfmoral
der Elemente berücksichtigt, dass Massen von Truppen geringer Qualität im Rücken der Armee nicht die Kampfmoral guter Truppen, die im Kampf stehen verstärkt aber eine Reserve von Truppen mit Spitzenqualität schon.
Befehlshaber
- kontrollieren die Elemente ihrer Kommandos
- können unberechenbar brillant oder außergewöhnlich inkompetent simuliert werden
- können von antiken Autoren beschriebene, durchtriebene Tricks (Stratageme) anwenden
Spielzüge
Echte Schlachten wurden in unregelmäßigen Phasen geschlagen, bei denen auf die Initiative einer Seite, die Reaktionen und Initiativen der Gegenseite folgten. Dies wird durch das Aufteilen des Spieles in sich abwechselnde Züge simuliert:
- im eigenen Zug bewegen Elemente in den Kampf und haben so höhere Chancen sofort ein gegn.Element zu schlagen
- im gegn.Zug erhalten eigene Elemente häufig Rückenunterstützung und erhöhen so ihre Widerstandsfähigkeit
Kampf
ist entweder ein Fern- oder ein Nahkampf.
- Fernkampf kann nur von Truppen eingeleitet werden, die historisch in Massen und auf große Entfernung geschossen haben.
- Nahkampf findet statt, wenn gegenüberstehende Elemente in Kontakt sind. Das bedeutet nicht zwingend, dass sie auf Armeslänge kämpfen.
Die örtlich vorkommenden Auswirkungen von Erschöpfung und Kampfmoral werden in den Kampfergebnissen und deren Auswirkungen auf Elemente hinter und neben den kämpfenden Elementen berücksichtigt.
Die Ordnung der Armeen nehmen mit fortschreitender Schlacht ab, wenn nicht Anstrengungen unternommen werden, diese zu erhalten.
Unterschiede DBA - DBM(M)
DBA ist eine vereinfachte Variante von DBMM, die wesentliche Konzepte des „großen Bruders“ beinhaltet und mit sehr viel weniger Elementen auskommt.
Unterschiede | DBM(M) | DBA |
Anzahl Elemente | variabel – je nach vereinbarter Punktzahl zwischen 15 bis 180 | 12+1 |
Mann/Element | ca.250 Infanteristen | ca.1000 Infanteristen |
Figuren/Element | 1-8 | 1-8 |
Figurenbedarf | 30-400 | 20-50 |
Anzahl Kommandos | 1 bis 4 | 1 |
Befehlshaber | Brillant, normal oder träge | Normal |
Klassifizierung Elemente | Typ, Kampfmoral, Qualität, Kontrollierbarkeit | Typ |
Kampfergebnisse | nur DBMM: unterschieden nach eig./gegn.Runde | keine Unterscheidung |
Stratageme | DBMM ja / DBM nein | Nein |
Wetterregeln | Ja | Nein |
Marineelemente | Ja | Nein |
Spielfläche (15mm) | variabel je nach Punkten von 90x120cm bis 120x180cm | 60x60cm |
Während eine Partie DBA eher wie das Geplänkel zweier kleiner Truppenkontingente aussieht, vermittelt DBM(M) das Gefühl einer richtigen Schlacht. Ariovist (ich hoffe, wir lesen ihn hier bald) sagte einmal, er sei nach einer Partie DBA einfach nicht "satt". Dem schließe ich mich an !
Unterschiede DBMM - DBM
DBMM belohnt mehr aggressives Spielen, ist unberechenbarer, schneller und "blutiger" als DBM.
Dadurch ist es eher möglich, erfolgreiche Elemente auf den Flanken spielentscheidend woanders einsetzen zu können.
Für DBMM ist es wichtig(er) Reserven zu haben.
Bei DBM ist es möglich durch Zählen der sichtbaren Punkte auf flankenmarschierende oder versteckte Truppen zu schließen. Das ist bei DBMM durch die Strategeme nicht mehr möglich.
Soweit nur die wichtigsten Unterschiede - bei Fragen: einfach fragen
Gruß Axel